So., 24.11.2024 // 18:00

Mein Bild von dir


Theater
Mein Bild von dir

Dystopie von Sebastian Gasper

Wir schreiben das Jahr 2065. Das Leben der Menschen wird im Netz und in der Realität von einer
sogenannten SCS (Sozial Credit Scala) bestimmt. Einem Datengerüst, das jedem Menschen in dieser
Welt zugewiesen wird. Diese bestimmt, welchen Job man ausüben darf, welche Wohnung man
bekommt und welche Gesundheitsleistungen man vom Staat bekommt. Finn ist dank seiner Arbeit als
„Digi-Broker“ wohlhabend und lebt in einer 200 qm Wohnung. Seine Arbeit besteht hauptsächlich darin
über das Netz die SCS anderer Menschen aufzubessern oder auf Wunsch die Daten und damit das
Leben fremder Menschen zu zerstören. Dazu nutzt er seine Fähigkeit Informationen über andere
Menschen aus dem Netz zu fischen und sie nach Belieben zu verändern. Warum auch nicht? In dieser
Zukunft sind die Menschen allzu bereit ihre Privaten Daten und ihr Leben im Netz zu teilen.
Finn verliert sich in dem Privatleben seiner Mitmenschen und gestaltet sie nach seinem Belieben um.
Bis er auf Sandra trifft. Sandra; alleinerziehende Mutter und Analogkünstlerin – ein Mensch, der
versucht sich selbst und sein Privatleben aus dem Netz zu halten und sich und ihre Familie damit zu
schützen. Aus anfänglicher Faszination und auch Unverständnis, warum sie ihr Leben nicht erleichtert,
indem sie ihre Daten, ihr Konterfei usw. in das Netz hochlädt, wird für Finn der Wunsch nach Liebe.
Doch seine Vorstellungen bezüglich des Netzes laufen denen Sandras zuwider.
Unsere Gesellschaft wird immer stärker von Digitalisierung bestimmt. Unsere Daten bestimmen welche
Inhalte wir im Netz zu sehen bekommen, was wiederum unsere Perspektive in gesellschaftlicher und
politischer Hinsicht formt. Immer stärker ziehen sich Menschen in sogenannte “Bubbeln” zurück.
Zudem haben KI-Systeme bzw. komplexe Algorithmen Einfluss auf dieses Daten-Universum was wir uns
geschaffen haben. Es zeichnet sich ab, dass sich viele Menschen in zwei Lager spalten: Eines, das diese
Daten zu nutzen weiß und zu seinem Vorteil manipulieren kann, und eines, das von der Vernetzung
abhängig ist und reaktiv davon beeinflusst wird. Unser Stück zeichnet eine dystopische Zukunft in der
wenige (gegen Geld) diese Datenwolke zu formen verstehen und somit grundlegend in das Leben ihrer
Mitmenschen eingreifen können.

Copyright Foto: Sebastian Gasper

Premiere: 24.11.2024, 18.00 Uhr im Kleinen Saal der TUFA in Trier
Buch und Regie: Sebastian Gasper
Schauspiel: Lena Richarts, Alexander Ourth
Veranstalter: Frosch Kultur e.V.

Schulaufführungen kostenfrei buchbar unter sebastian.w.gasper@gmail.com

Gefördert von dem Bundesprogramm Demokratie Leben und der Kulturstiftung der Sparkasse.

Kleiner Saal | Veranstalter: Frosch Kultur e.V. | Eintritt: 18 €/12 €
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