Internationales Festival für aktuelle Klangkunst
Klangkunstausstellung 2. OG TUFA




Weil die Musik des 20. und 21. Jh. sich immer auch auf ihre Wurzeln beruft und ihre Berechtigung daher ableitet, setzt das internationale Festival für aktuelle Klangkunst Opening in Trier sich zum Ziel Brücken zu schlagen zwischen alter und neuer, streng komponierter und frei improvisierter Musik, zwischen östlicher und westlicher Musik, zwischen Kontemplation und Experiment.
Schirmherrin: Ministerin Katharina Binz
Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz
Künstlerische Leitung: Bernd Bleffert und Thomas Rath
Eine Veranstaltung der Stadt Trier in Kooperation mit dem TUFA Trier e.V. und der Gesellschaft für Aktuelle Klangkunst Trier e.V.
FREITAG 03. FEBRUAR
03. Februar | 17:00 Uhr | TUFA 2. OG | Eintritt frei
OPEN-EXPO
Festival-Eröffnung in der Ausstellung durch die Schirmherrin Ministerin Katharina Binz und den Kulturdezernenten der Stadt Trier Markus Nöhl.
03. Februar | 18:00 Uhr | Großer Saal
UNANSWERED QUESTION
JugendEnsembleNeueMusik Rheinland- Pfalz /Saar
Leitung: Stefan Kohmann und Eva Zöllner
Das JugendEnsembleNeueMusik Rheinland-Pfalz/Saar (JENM) spannt mit seinem Konzertprogramm einen
Bogen über 100 Jahre musikalische Moderne. Die bahnbrechende Komposition von Charles Ives „The
Unanswered Question“ symbolisiert nicht nur philosophisch die „ewige Frage nach dem Sein“, sondern
zugleich auch die Frage: Musik – wohin?
Diese fruchtbare Unruhe und Suche nach Wahrheit und
Authentizität kennzeichnen auch alle weiteren Werke dieses Konzertabends,
mit Werken von:Charles Ives, Katharina Roth, Anestis Logothetis, Jonathan Spratte und Ling-Hsuan Huang
Freitag | 03. Februar | 20:00 Uhr | Viehmarktthermen
DOPPEL-PORTRAIT : Kunsu Shim+ Gerhad Stäbler
LUNA – Streichquartett
Janneke van Prooijen / Violine
Jellantsje de Vries / Violine
Elisabeth Smalt / Bratsche
Katharina Gross / Cello
Kunsu Shim: Luft.Inneres für Streichquartett (2019)
Gerhard Stäbler: Erzählen für Streichquartett (2019)
Kunsu Shim: So seidig, so subtil für Streichquartett (2022) UA
Das Doppelportrait-Konzert ist Kunsu Shim und Gerhard Stäbler gewidmet. Manche Openingbesucher
sind bereits mit beiden Komponisten vertraut und wissen, dass ihre Werke von großer Individualität
geprägt sind und sich in Vielem unterscheiden. Doch bewegen sich beide Künstler zusammen entlang
einer Lebenslinie, die „Frei-von-Zweck“ bezeichnet werden kann.
Wie der Philosoph Byung-Chul Han sagt: „Frei-sein bedeutet ursprünglich „bei Freunden sein“ (…)
Freiheit heißt nichts anders als „sich miteinander realisieren.“
Freitag | 03. Februar | 22:00 Uhr | Großer Saal
KUGO / UA
vibrating hearts – like the strings of a harp humming in the wind
Eva Maria Houben / Klavier
Sanae Kagaya / Butoh-Tanz
“KUGO” erlaubt zwei Vorstellungen: einmal die Idee als ein Musikinstrument, das gespielt wird, und
einmal als Instrument, das vom Wind, der die Saiten berührt, zum Klingen gebracht wird: Klänge voller
Trauer und Klage. Tatsächlich ist KUGO oft am Rand des Daches eines buddhistischen Bauwerks zu
sehen. Das Werk KUGO ist ein Ausschnitt eines unabgeschlossenen und unabschließbaren Prozesses,
ist kein Werk mit einem bestimmten Anfang und Ende, es ist unanfänglich und könnte immer so
weitergehen: KUGO als Praxis des Klagens, eines Klagens, das in einer Welt wie der unseren dem
Überleben dient
SAMSTAG 04. FEBRUAR
04. Februar | 17:00 Uhr | AMG (Angela Merici Gymnasium)
CELAN-GESÄNGE I – V Gerhard Stäbler / UA
für Mezzosopran (mit Toypiano) und Klavier
Einat Aronstein / Sopran
Mabel Yu-ting Huang / Klavier
Auge der Zeit – I
Welchen der Steine du hebst – II
Sprich auch Du – III
Mit zeitroten Lippen – IV
Inselhin – V
Die Celangesänge sind im Frühjahr und Sommer 2021, der Zeit massiv erzwungener kultureller
Einschränkungen, entstanden. Für Gerhard Stäbler stellten sich in den tief- und weitblickenden
Gedichten von Paul Celan immer wieder auf verschiedenste Art Fragen, die ihn auch im Alltäglichen
ständig bedrängten: „Wohin jetzt, Schattenentblößter, wohin?“ und auch „Nun aber schrumpft der Ort,
wo du stehst.“ P. Celan
04. Februar | 19:30 Uhr | TUFA Großer Saal
EIKON / UA
eine Verschmelzung von Tanz, Zeichnung, Video- und frei improvisierter Musik
Annick Pütz / Tanz
Klaus Maßem / Video
Eiko Yamada / Blockflöten
Wolfgang Schliemann / Schlagwerk
Krischan Kriesten / Technik
Gesichter blicken uns entgegen, treten uns gegenüber, meditierend, schlafend, Fragen stellend. Im
Licht projezierter Zeichnungen von Klaus Maßem entstehen Räume, welche die Tänzerin
choreografisch durchschreitet. Ihr Körper, ihre Gesten, wenden sich Gesichtern zu und ab, bringen als
bewegliche Leinwand die Linien und Flächen der Zeichnungen in Bewegung. Die Musik als das dritte
Medium entsteht im Augenblick, als akustisches Element sowohl autark als auch in unmittelbarer
Reaktion auf das Geschehen
04. Februar | 21:00 Uhr | Viehmarktthermen
OPEN SOURCE
farve contorno:
Christina Meißner / Cello
Claudia Buder / Akkordeon
Who owns culture? Wer offen bleibt, kann Neues aufnehmen! Das Programm open source entwickelt
neue Klangquellen: Alte Klänge werden offengelegt und neu bewegt. Und die neuen? Was sind neue
Klänge? 1992 – 2008 – 2019 : mit diesem Zahlen-Code ist das Duo farve contorno der Erschließung
auf der Spur. open source ist ein Programm ohne Höreinschränkung.
mit Werken alter und neuer Musik von: Josquin des Préz, Omri Abram, Salvatore Sciarrino,
Duo:farve contorno, Salvatore Sciarrino und Chaya Czernowin
SONNTAG 05. FEBRUAR
05. Februar | 11:00 Uhr | AMG (Angela Merici Gymnasium)
PHASE TO PHASE
Katie Porter / Bassklarinette
Lucio Capece / Bassklarinette
Die Arbeit des Bassklarinetten-Duo von Katie Porter und Lucio Capece zelebriert das Miteinander,
eine zutiefst gemeinsame Herangehensweise an das Bassklarinettenspiel, den Klang, die Musik und
die Erfahrung von Zeit.
„Phase to Phase“ wurde während der Pandemie, bevor sich die beiden Musiker jemals persönlich
begegnet sind, über einen Zeitraum von einem Jahr über das Internet komponiert und aufgenommen.
Unter Ausnutzung des vollen Spektrums ihrer Instrumente erzeugen überlappende Töne Wellenmuster,
Phasen und Hörerweiterungen in einem kollektiven Klang, der viel größer ist als sie selbst.
05. Februar | 16:00 Uhr | AMG (Angela Merici Gymnasium)
TIERKREIS – Karlheinz Stockhausen
Oded Geizhals / Vibraphon
Mike Swoboda / Posaune
Der TIERKREIS – 12 Melodien der 12 Sternzeichen gilt als eines der zugänglichsten und schönsten
Werke Karlheinz Stockhausens. Gleichzeitig ist dieser eine besondere Herausforderung für die
Ausführenden. Das Werk ist ohne fixe Instrumentation und jede Melodie dauert nur ca. 30 Sekunden.
Dadurch wird die Erstellung einer eigenen Fassung zum Hauptbestandteil der Interpretation. Dieser
kreativen Arbeit vorangestellt sind eigene Werke der beiden international tätigen und
außergewöhnlichen Interpreten und Komponisten zeitgenössischer Musik.
mit Werken von: Oded Geizhals, Mike Svoboda und Karlheinz Stockhausen
05. Februar | 18:30 Uhr | Museum am Dom
AANRAKEN – BERÜHREN
Katharina Gross / Violoncello
Ji-Youn Song / Klavier
In den letzten anderthalb Jahren ist uns der Wert des “Berührens” bewusst geworden. Das Stück
„Aanraken“ („Berühren“) versucht, dem Gefühl des WiederBerührens eine Form zu geben: die Dinge
wieder berühren, uns, einander, die Saiten des Violoncellos und Tasten des Klaviers – alles mit
äußerster Vorsicht. Eine Musik, die ihren “Willen” völlig verloren hat und nur noch “ist”, eine Art intimes
melancholisches Ritual.“
mit Werken von: Kunsu Shim: Gerhard Stäbler, Galina Ustvolskaya, Yannis Xenakis und Jan van de Putte
